Betonkettensäge, Kernbohrgerät oder Sauerstofflanze - die Fachgruppe Schwere Bergung im THW verfügt über besondere Ausstattung, für deren Einsatz der Truppenübungsplatz optimale Bedingungen bot. Mit Betonkettensägen und Kernbohrgeräten schnitten sich die Teilnehmenden durch dicke Betonwände oder bohrten Löcher, durch die im Einsatzfall beispielsweise Verschüttete versorgt werden können. Mit der rund 3000 Grad Celsius heißen Sauerstofflanze kann ebenfalls Stahl oder Beton geschnitten werden – der Beton wird dabei flüssig wie heiße Lava. Ein weiterer Ausbildungsinhalt war das Abstützen von beschädigten Gebäuden mit Holz und das Bewegen von schweren Lasten mit den verschiedenen Mitteln des Technischen Hilfswerks. Zudem war der Umgang mit Motorkettensägen und das richtige Sägen von Holz nach einem Sturm Thema. Auf den Übungsstrecken rund um die Albkaserne herrschte ebenfalls Hochbetrieb - hier trainierten die Teilnehmenden den Umgang mit den Einsatzfahrzeugen im Gelände. Sie mussten Wassergräben durchfahren oder Hindernisse und steile Steigungen überwinden. „Hier sind Leute vom Anfänger bis zum Profi dabei.“, erklärt Übungsleiter Roman Collet von der THW-Regionalstelle Göppingen. „Ziel der Übung ist es, dass jeder auf seinem Niveau etwas mitnimmt und sich in seinen Fähigkeiten weiterentwickelt.“
Für die Technischen Berater Bau aus dem Landesverband Baden-Württemberg stand in Stetten nicht nur eine theoretische Fortbildung auf dem Programm, sondern auch die Zusammenarbeit mit dem Trupp Einsatzstellensicherung, der per Laser Bewegungen von beschädigten Gebäuden genauso wie von Brücken, abgerutschten Hängen, Bäumen oder Deichen überwacht. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig und gehen weit darüber hinaus, die eigenen Helferinnen und Helfer bei einem Einsatz rechtzeitig vor Gefahren zu warnen. „Die Einsatzoptionen passen thematisch einfach zusammen.“, sagt Roman Collet. Etwa bei einem Hauseinsturz können Schwere Bergung, der Trupp Einsatzstellensicherung und Baufachberater gemeinsam zum Einsatz kommen. Deshalb sei auch die Vernetzung dieser Einheiten ein Ziel der Übung. „Und für eine Übung in dieser Größenordnung bietet uns das Gelände in Stetten die optimalen Bedingungen – bei den Übungsobjekten, der Unterbringung und der Infrastruktur.
Um bei der Unterbringung der rund 280 Teilnehmenden aus 35 Ortsverbänden – darunter etwa 150 Übende und 30 Ausbilderinnen und Ausbilder – den Überblick zu behalten, nutzte das THW auch die Möglichkeit, eine „Führungsstelle XL“ zu betreiben. Dort wurde unter anderem – ähnlich einer Rezeption im Hotel – genau festgehalten, welche Betten und Räume von wem belegt sind. Für die Verpflegung sorgte das THW ebenfalls selbst – allein rund 300 Hauptgerichte brachte die Küchenmannschaft täglich auf die Teller.